Politik

Modellauto-Affäre hat Folgen Christine Haderthauer tritt zurück

Haderthauer war mit ihrem Krisenmanagement in die Kritik geraten.

Haderthauer war mit ihrem Krisenmanagement in die Kritik geraten.

(Foto: dpa)

Christine Haderthauer zieht die Konsequenzen aus der Modellauto-Affäre. Nach wochenlangen Vorwürfen und Betrugsermittlungen tritt die CSU-Politikerin von ihrem Posten als Chefin der Bayerischen Staatskanzlei zurück.

Bayerns Staatskanzleichefin Christine Haderthauer hat wegen der sogenannten Modellbau-Affäre ihren Rücktritt erklärt. Das gab die CSU-Politikerin bei einem kurzfristig anberaumten Pressetermin in München bekannt. Sie habe Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) diesen Entschluss bei einem Gespräch am selben Tag mitgeteilt.

Zur Begründung sagte Haderthauer, es gelte weiterhin, dass allein wegen der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens kein Rücktritt notwendig sei. Es erfordere aber Kraft und Konzentration, um die vielen im Raum stehenden Fragen zu beantworten. Dies habe für sie absolute Priorität. Sie sei überzeugt, dass sie die juristischen Vorwürfe vollständig ausräumen werde.

Seehofer (CSU) bedauerte, "ein meinungsstarkes und couragiertes Kabinettsmitglied" verloren zu haben. Wichtig sei, dass das weitere Verfahren nach rechtsstaatlichen Grundsätzen ablaufe. "Insbesondere gilt weiterhin die Unschuldsvermutung, die von allen respektiert werden sollte."

Druck von der Opposition

Zuletzt hatte die Opposition im bayerischen Landtag Seehofer mit einem gemeinsamen Antrag aufgefordert, seine Staatskanzleichefin zu entlassen. Der Antrag sollte am 16. September in der Sondersitzung des Parlaments zum Fall Haderthauer zur Abstimmung gestellt werden.

Den Antrag auf Einberufung der Plenarsitzung hatten SPD, Freie Wähler und Grüne am vergangenen Mittwoch bei Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU) eingereicht. Gegen die CSU-Politikerin Haderthauer wird wegen Betrugsverdachts ermittelt. Hintergrund ist eine Anzeige, die der frühere Mitgesellschafter des Unternehmens Sapor Modelltechnik eingereicht hat. Darin wirft der französische Geschäftsmann Roger Ponton dem Ehepaar Hubert und Christine Haderthauer vor, ihn um mehrere zehntausend Euro geprellt zu haben.

Geschäftsmodell mit Geschmäckle

Sapor Modelltechnik, ein Unternehmen von Haderthauers Mann, hatte Modellautos von psychisch kranken Straftätern für geringes Entgelt anfertigen lassen und dann zum Teil für mehrere tausend Euro weiter verkauft. Die Politikerin war früher Gesellschafterin der Firma.

Seehofer hatte wiederholt Haderthauers Krisenmanagement in Zusammenhang mit ihrem Engagement bei dem Modellautohersteller kritisiert, sich aber ansonsten bislang hinter seine Ministerin gestellt.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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