Frankreichs Gesicht von Winnetou Pierre Brice ist gestorben
06.06.2015, 11:24 UhrEr prägte unser Bild der Apachen wie kein anderer. Nun ist der Winnetou-Darsteller Pierre Brice im Alter von 86 Jahren in den Armen seiner Frau gestorben.
Der französische Schauspieler Pierre Brice ist tot. Der Winnetou-Darsteller starb an diesem Samstag in den Armen seiner deutschen Frau Hella in einem Krankenhaus bei Paris. Dies teilten das Management und der Anwalt des 86-jährigen Schauspielers mit. Brice starb an den Folgen einer Lungenentzündung.
Brice wurde in Deutschland vor allem durch die Karl-May-Verfilmungen der 1960er-Jahre berühmt. Er spielte in insgesamt elf Filmen den Apachen-Häuptling Winnetou. Seinen ersten Auftritt hatte der in Brest geborene Schauspieler 1962 im "Schatz im Silbersee".
Sein Filmtod als Winnetou verursachte 1965 eine bis dahin ungekannte Protestwelle in der deutschen Kinogeschichte. Daraufhin durfte der Indianer für kurze Zeit wieder auferstehen. Die Filmreihe endete 1968. Außerdem trat Brice zwischen 1976 bis 1980 sowie 1982 bis 1986 bei den Karl-May-Festspielen in Elspe als Apachen-Häuptling auf.
In seiner Autobiografie schrieb Brice: "Winnetou war ein wichtiger Teil meines Lebens und ich habe ihm viel zu verdanken. Doch neben Winnetou haben noch viele andere Menschen und Situationen eine wichtige und prägende Rolle in meinem Leben gespielt."
An der Seite von Sophia Loren
So trat Brice in vielen weiteren Filmen auf. In der Komödie "Die Puppe des Gangsters" spielte er unter anderem an der Seite von Marcello Mastroianni und Sophia Loren. Brice ließ sich ebenfalls für Fernsehproduktionen wie "Ein Schloss am Wörthersee" oder "Das Traumschiff" engagieren. Auch auf der Bühne war er als Schauspieler zu sehen, als Sänger nahm er mehrere Musiktitel auf.
Brice wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem erhielt er 1992 das Bundesverdienstkreuz erster Klasse für sein Lebenswerk. Außerdem wurde er Ritter der Ehrenlegion für seine Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft und das europäische Kino.
Quelle: ntv.de, ghö/dpa