Wirtschaft

Liveticker zur Griechenland-Krise +++ 23:05 Moody's stuft griechische Bonität herab +++

Die Ratingagentur Moody's setzt die Bonität Griechenlands auf die Stufe "CAA3" herab. Eine weitere Herabstufung sei möglich, teilt die Agentur mit.

+++ 22:50 Dijsselbloem fordert Tsipras auf, Gläubiger zu bezahlen +++
Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem fordert den griechischen Premier Alexis Tsipras dazu auf, fällige Kredite an Gläubiger zurückzuzahlen. Das habe die griechische Regierung bei der Verlängerung des damaligen Hilfsprogramms am 20. Februar zugesagt, so Dijsselbloem. Der Niederländer teilt dem griechischen Regierungschef außerdem mit, dessen Antrag auf einem 29-Milliarden-Euro-Kredit vom Eurorettungsschirm ESM werde erst nach dem Referendum an diesem Sonntag bearbeitet.

+++ 22:20 OSZE schickt keine Wahlbeobachter +++
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, OSZE, wird zum Referendum in Griechenland keine Wahlbeobachter entsenden. Die Regierung in Athen hätte die OSZE um eine Beobachtung der Abstimmung bitten müssen, dies sei aber nicht erfolgt, heißt es. Doch selbst wenn Athen angeklopft hätte – die Vorbereitungszeit für eine Mission wäre ohnehin zu knapp gewesen, teilt die OSZE mit.

+++ 21:35 Ryanair kippt Kartenzahlungsregelung+++
Um ihren griechischen Kunden entgegenzukommen nimmt die Billigfluggesellschaft Ryanair an allen elf griechischen Flughäfen ausnahmsweise auch Bargeld für die Tickets an. Aufgrund der Kapitalverkehrskontrollen und der geschlossenen Banken werden Kreditkartentransaktionen zunehmend verwehrt. Zudem können Griechen derzeit nur 60 Euro täglich an Bargeld ziehen - das wäre immerhin genug für ein One-Way-Ticket von Athen nach London.

+++ 21:21 Varoufakis: Streben Einigung am Montag an +++
Die griechische Regierung strebt laut ihrem Finanzminister eine Vereinbarung mit den Gläubigern am Montag an. Die Regierung sei bereit, harte Maßnahmen zu akzeptieren, wenn die Schuldenlast tragfähig ist, sagt Yanis Varoufakis.

+++ 21:10 Banken bekommen weiter frisches Ela-Geld +++
Die EZB genehmigt die weitere Vergabe so genannter ELA-Notkredite an die Institute. Die Obergrenze sei auf dem aktuellen Niveau belassen worden, sagt ein EZB-Sprecher. Insidern zufolge sind das seit vergangenem Freitag rund 89 Milliarden Euro.

Demonstrierender Hund in Athen: Nicht alle wollen der Wahlempfehlung von Varoufakis folgen.

Demonstrierender Hund in Athen: Nicht alle wollen der Wahlempfehlung von Varoufakis folgen.

(Foto: imago/ZUMA Press)

+++ 21:00 Varoufakis: "Nein" heißt Schuldenerleichterung +++
Ein "Nein" der griechischen Bevölkerung zu den Reformplänen der internationalen Gläubiger schafft eine bessere Verhandlungsposition für Schuldenerleichterungen. Das glaubt zumindest Yanis Varoufakis: "Die Zukunft fordert ein großes 'Nein' am Sonntag. So können wir in der Eurozone bleiben und mit der Macht, die wir durch das 'Nein' erhalten, die staatlichen Schulden Griechenlands genauso neu verhandeln wie die Lasten zwischen Besitzenden und Besitzlosen", schreibt der Finanzminister.

+++ 20:35 Athen zahlt Schulden bei eigener Notenbank nicht zurück +++
Die griechische Regierung hat außer beim IWF offenbar auch bei der eigenen Zentralbank fällige Schulden nicht zurückgezahlt. Notenbankkreisen zufolge wurde ein fälliger Kredit im Umfang von 470 Millionen Euro nicht beglichen. Es handele sich um Altlasten aus der Zeit vor der Einführung des Euro. Nach Informationen der "Welt" konnte die Regierung allerdings die formale Feststellung eines Zahlungsausfalls vermeiden. Sie habe mit der Zentralbank vereinbart, dass die Altschuld mit zukünftigen Notenbankgewinnen und anderen Forderungen der Regierung verrechnet werde. Kredite der Zentralbank an die Regierung eines Landes sind nach den Regeln des Eurosystems heute nicht mehr erlaubt.

+++ 20:25 Griechischer Staatsrat entscheidet über Klage gegen Referendum +++
Griechenlands Staatsrat, das höchste Verwaltungsgericht des Landes, will am Freitag darüber entscheiden, ob die geplante Volksabstimmung über den Spar- und Reformkurs rechtmäßig ist. Ein Ingenieur und ein Jurist haben gegen das für diesen Sonntag angesetzte Referendum geklagt. Die Kläger hatten ihren Einspruch damit begründet, dass die Volksabstimmung nicht den - in der Verfassung vorgeschriebenen - Anforderungen entspreche. Sie wollen erreichen, dass der Staatsrat die Abhaltung des Referendums mit einer einstweiligen Verfügung unterbindet. Griechische Verfassungsrechtler räumten der Klage kaum Erfolgschancen ein.

+++ 20:05 IWF entscheidet "in den kommenden Wochen" über Antrag +++
Der Internationale Währungsfonds will "in den kommenden Wochen" über den Antrag des von der Staatspleite bedrohten Griechenlands über einen Aufschub von Kreditrückzahlungen entscheiden. Allerdings sieht der IWF den griechischen Vorschlag kritisch. Zwar könne ein Land die Verschiebung von Zahlungsfristen beantragen, erklärte der Währungsfonds auf seiner Internetseite. Allerdings sei es "langjähriger Grundsatz" des IWF, die Rückzahlung von Krediten nicht zu verschieben.

+++ 19:45 Banner am Finanzministerium entfernt +++
"Nein zur Erpressung und Sparkurs": Das griechische Finanzministerium hat ein riesiges Banner (siehe 17:13 Uhr) von seiner Fassade entfernt, das zuvor für Ärger gesorgt hatte. Entgegen der Vermutung, dass die zum Referendum aufgeforderten Griechen beeinflusst werden sollten, hatte Yanis Varoufakis zuvor betont, dass das Banner nicht in seinem Namen aufgehängt wurde: "Das war die Initiative von Gewerkschaftlern, die das Ministerium nicht um Erlaubnis gebeten haben", so der Finanzminister.

 

+++ 19:15 Medien: Bundesregierung denkt über humanitäre Hilfe nach +++
Die Bundesregierung bereitet sich Medienberichten zufolge auf die mögliche Notwendigkeit von humanitären Hilfen in Griechenland vor. Eine Arbeitsgruppe habe mit ersten Diskussionen begonnen, wie man im Notfall Unterstützung leisten könne, zitierte das "Handelsblatt" aus Regierungskreisen. Verschiedene Themen seien diskutiert worden, so auch die Frage, wie deutsche Unternehmen trotz der Kapitalverkehrskontrollen noch nach Griechenland liefern können. Aber auch über Notversorgung, etwa mit medizinischen Produkten, werde nachgedacht.

+++ 19:00 EU-Kommission: Bei Griechenland-Krediten abwarten +++
Die EU-Kommission rät den europäischen Mitgliedstaaten, bei ihren bilateralen Krediten an Griechenland nicht unmittelbar zu handeln. "Die Kommission hat entschieden, den Mitgliedstaaten zu empfehlen, keine unmittelbaren Schritte zu unternehmen", sagte der für den Euro verantwortliche Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis. Die Länder seien hingegen aufgerufen, mögliche Entscheidungen abzuwarten, wie beispielsweise den Abschluss eines neuen Hilfsprogramms. Die Behörde hätte laut Diplomaten auch empfehlen können, Hilfskredite sofort zurückfordern.

+++ 18:50 Eurogruppe beendet Beratung zu Griechenland +++
Die Telefonkonferenz der Euro-Finanzminister ist nach Angaben von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem beendet. Vor dem Referendum am Sonntag werde es keine weiteren Gespräche der Eurogruppe geben, sagt der slowakische Finanzminister Peter Kazimir. Er und seine Kollegen seien "geeint in der Entscheidung, auf den Ausgang des griechischen Referendums zu warten"

+++ 18:40 Tusk - Sollten auf Ergebnis des Hellas-Referendums warten +++
EU-Ratspräsident Donald Tusk schließt sich offenbar der Meinung von Bundeskanzlerin Merkel an und will vor weiteren Schritten im Griechenland-Streit das Ergebnis des Referendums abwarten. "Europa will Griechenland helfen, aber man kann niemandem gegen seinen Willen helfen."

+++ 18:10 Euro-Gruppe berät wohl über neues Hilfsprogramm +++
Bundesfinanzminister Schäuble erwartet, dass die Finanzminister der Euro-Gruppe noch am Mittwoch wohl über ein potenzielles drittes Hilfsprogramm mit Griechenland beraten. Premier Tsipras hatte einen 29-Milliarden-Euro-Kredit des Euro-Rettungsschirms ESM gefordert. Eine Verlängerung des zweiten Hilfsplans ist nicht mehr möglich, da dieser in der Nacht auslief. "Ein neues Programm wird nicht einfacher, eher schwieriger", sagt Schäuble mit Blick auf die schwächelnde griechische Wirtschaft.

Hart in den Verhandlungen, herzlich im Umgang: Angela Merkel und Alexis Tsipras

Hart in den Verhandlungen, herzlich im Umgang: Angela Merkel und Alexis Tsipras

(Foto: dpa)

+++ 17:50 Merkel: Verhältnis zu Tsipras hat nicht gelitten +++
Die harten Verhandlungen mit Griechenland haben die persönlichen Beziehungen zwischen Bundeskanzlerin Merkel und dem griechischen Regierungschef Tsipras nicht getrübt. Das zwischenmenschliche Verhältnis habe überhaupt keinen Schaden genommen, sagte Merkel. Berlin halte die Tür für Athen und die griechische Regierung weiter offen: "Wir können jederzeit, und haben das auch getan in letzter Zeit, miteinander sprechen". Die Differenzen mit Frankreich in der Griechenland-Debatte spielte Merkel herunter: "Es gibt keinen Unterschied darin, dass wir zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder Gespräche führen müssen", sagte sie. Während Merkel zuvor gesagt hatte, Verhandlungen über ein Hilfspaket seien erst nach dem Referendum am Sonntag möglich, hatte Frankreichs Präsident Hollande davon gesprochen, möglichst noch vorher an einer Lösung im Schuldenstreit zu arbeiten.

+++ 17:25 Deutsche sollen Urlaub in Griechenland machen +++
Die im deutsch-griechischen Handel engagierten Unternehmen haben an die europäischen Urlauber appelliert, dem Krisenland nicht den Rücken zu kehren. "Die Bürger Europas können ihre Solidarität zeigen, indem sie weiter die touristischen Angebote Griechenlands wahrnehmen", hieß es in einer Erklärung des Präsidenten der deutsch-griechischen Auslandshandelskammer (AHK) in Athen, Michalis Maillis. "Wir wenden uns insbesondere an die deutschen Urlauber mit der Bitte, ihre Urlaubspläne in Griechenland nicht zu stornieren." Maillis forderte die griechische Regierung und deren Partner in Europa auf, den Tourismus als Stabilitätsanker im Lande zu schützen.

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(Foto: REUTERS)

+++ 17:13 Varoufakis: Nicht in meinem Namen ++
"Nein zur Erpressung und Sparkurs": Ein riesiges Banner, das an der Fassage des griechischen Finanzministerium hängt, erregt die Gemüter in Athen: "Und das nennt sich Demokratie", schreiben Blogger. Nun stellt Yanis Varoufakis klar: Das Banner wurde nicht in seinem Namen aufgehängt: "Das war die Initiative von Gewerkschaftlern, die das Ministerium nicht um Erlaubnis gebeten haben", so der Finanzminister.

 

+++ 16:40 Tsipras: "Gläubiger sind böswillig und wollen sich rächen" +++
Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras wendet sich in einer Fernsehansprache an die Griechen. Der Troika und den Geldgebern wirft er Erpressung vor. Wer beim Referendum mit "Ja" stimme, mache sich zum Komplizen. Zwar müsse sich Griechenland reformieren, dies müsse Griechenland aber aus sich selbst heraus machen. Das Referendum am kommenden Sonntag habe im übrigen nichts mit dem Euro zu tun, ein "Nein" der Griechen bedeute kein Ausscheiden aus der EU. Tsipras wörtlich: "Die Erpressung muss aufhören."

+++ 16:15 Europarat: Griechen-Referendum verfehlt internationale Standards +++
Das geplante Referendum in Griechenland erfüllt nach Ansicht des Europarats nicht die üblichen internationalen Standards. Es sei problematisch, dass die Abstimmung so kurzfristig angesetzt worden sei, sagte ein Sprecher. Dies lasse den Stimmberechtigten zu wenig Zeit, sich richtig zu informieren. Zudem sei die Frage nicht sehr klar formuliert. Blogger posten derweil Bilder von einem "Nein"-Banner, das derzeit an der Fassade des griechischen Finanzministeriums hängt. "Und das nennt sich Demokratie", ätzen sie.

 

+++ 15:50 Angebliches griechisches Einlenken stützt Wall Street +++
Obwohl Bundeskanzlerin Merkel und Bundesfinanzminister Schäuble die Erwartungen dämpften, setzen die US-Anleger darauf, dass Griechenland nun tatsächlich im Schuldenstreit einlenkt. Nachdem die "Financial Times" meldet, dass der griechische Ministerpräsident Tsipras fast alle Bedingungen der Gläubiger akzeptieren wolle, starten Dow Jones und Nasdaq Index mit jeweils ein Prozent Plus in den Tag.

+++ 15:35 Draghi verteidigt Reformauflagen für Griechenland +++
EZB-Präsident Mario Draghi hat die Griechenland abverlangten Reformvorhaben verteidigt. Ein wichtiges Ziel des inzwischen abgelaufenen Hilfsprogramms sei soziale Fairness gewesen, hieß es in einem Brief des Italieners an einen Europaparlamentarier vom 30. Juni, der nun auf der Internetseite der Europäischen Zentralbank veröffentlicht wurde. Das Maßnahmenpaket habe Schritte zur Verbesserung der Steuerverwaltung und zur Bekämpfung der Steuerflucht enthalten. Das Programm war in Griechenland heftig umstritten.

+++ 15:10 "Stimmen die Griechen mit Nein, öffnen die Banken ohne den Euro" +++
Sollten die Griechen bei dem Referendum mit "Nein" stimmen, werden die griechischen Banken nach Einschätzung des slowakischen Finanzministers Peter Kazimir wahrscheinlich niemals mehr mit den Euro als Landeswährung öffnen.

+++ 15:00 Schäuble - Lage in Griechenland verschlechtert sich jede Stunde +++
Bundesfinanzminister Schäuble sieht die griechische Wirtschaft und das dortige Bankensystem immer stärker im Abwärtsstrudel. "Die Lage verschlechtert sich jeden Tag und jede Stunde weiter", sagte der CDU-Politiker im Bundestag. Dafür machte er Ministerpräsident Alexis Tsipras verantwortlich. "Die Lage hat sich dramatisch verschlechtert, seit diese Regierung im Amt ist." Schäuble warnte Tsipras davor, die Glaubwürdigkeit des europäischen Projekts zu zerstören: "In dieser Situation ein solches Hin und Her zu machen, ist ohne jeden Sinn und Verstand." Es werde "außergewöhnlich schwierig" sein, eine Lösung für die Probleme des Landes zu finden.

+++ 14:45 Papst fordert verantwortungsvolles Handeln +++
Papst Franziskus ruft die Staats- und Regierungschefs zu verantwortungsvollem Handeln auf, um die Griechenlandkrise zu lösen. Die Menschenwürde müsse im Zentrum der Debatte stehen.

+++ 14:24 EU-Kommissar: Neues Hilfsprogramm noch im Juli möglich +++
Ein neues Hilfsprogramm für Griechenland könnte nach Einschätzung von Vizekommissionschef Valdis Dombrovskis noch vor dem 20. Juli abgeschlossen werden. "Es gibt sicherlich die Möglichkeit, zu einer Abmachung zu kommen, bevor höhere (Rück-)Zahlungen fällig sind", sagte der konservative Lette in Brüssel. Das setze jedoch die Bereitschaft der Geldgeber und Athens voraus, tatsächlich eine Vereinbarung anzustreben. Am 20. Juli muss Griechenland nach früheren Angaben etwa 3,5 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zahlen.

+++ 14:11 Griechisches Fernsehen sendet Bundestagsdebatte live mit Simultanübersetzung +++
Die Berliner Bundestagsdebatte zur griechischen Finanzkrise stößt in Griechenland auf großes Interesse. Der staatliche Fernsehsender ERT sendet live und mit Simultanübersetzung aus dem Bundestag. Deutschland wird erheblicher Einfluss im Streit mit den internationalen Geldgebern beigemessen. Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis hatte zuletzt betont, Bundeskanzlerin Angela Merkel halte den Schlüssel zur Lösung der Krise in der Hand.

+++ 13:51 Was tun mit Athen? Debatte im Bundestag live bei n-tv +++
Wie viel Solidarität mit Griechenland - mit der Regierung in Athen und/oder dem griechischen Volk sollte es geben? Die Meinungen bei der Sondersitzung im Bundestag gehen weit auseinander. Helfen oder nicht helfen?  Auch Kartoonisten beschäftigt das Thema Solidarität.

 

+++ 13:55 Brüssel: "Keine Gefahr für Währungsunion" +++
Die EU-Kommission sieht durch die Griechenlandkrise keine Gefahr für die Währungsunion. "Welche Richtung die Ereignisse in Griechenland auch nehmen: Ich bin überzeugt, dass die europäische Wirtschafts- und Währungsunion in der Lage sein wird, sie zu überstehen", sagte der für den Euro zuständige Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis in Brüssel. Die Türen für Verhandlungen und Gespräche seien offen. Es gehe aber nicht mehr um das am Dienstag ausgelaufene Hilfsprogramm, sondern um "ein neues Programm".

+++ 13:32 Gysi: "Jedes Votum birgt Vor- und Nachteile" +++
Linken-Fraktionschef Gregor Gysi verteidigt im Bundestag den Zeitpunkt des Referendums in Griechenland. Der SPD wirft er vor, sie sei nicht solidarisch mit dem griechischen Volk. Zudem regt er sich über Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auf, der gesagt hat, die Griechen sollten nicht am Militär sparen. "Was gilt denn nun?", fragt Gysi. Die Geldgeber hatten von Athen gefordert, die Militärausgaben zurückzufahren. Niemand könne die Kettenreaktion nach einem Grexit vorhersagen, appelliert Gysi an die Bundesregierung. Die Wahl der Griechen bezeichnet Gysi als schwierig: "Jedes Votum birgt Vor- und Nachteile".

+++ 13:18 Merkel: "Wir warten Referendum ab" +++
In der Sondersitzung im Bundestag bekräftigt Bundeskanzlerin Angela Merkel die Position der deutschen Regierung, dass es vor dem griechischen Referendum am Sonntag keine Verhandlungen mehr mit Athen geben wird. "Wir warten jetzt das Referendum ab", sagte Merkel im Bundestag. "Vor dem Referendum kann über kein neues Hilfsprogramm verhandelt werden." Das gehe auch nicht ohne neues Mandat des Bundestages. "Wir können das Referendum in Ruhe abwarten, denn Europa ist stark. Wir haben Schutzvorkehrungen getroffen, an die im Februar 2010 noch nicht einmal zu denken war. Die Zukunft Europas steht nicht auf dem Spiel."

+++ 13:05 Sondersitzung im Bundestag: Jetzt live bei n-tv +++
Im Bundestag beginnt die zweistündige Sondersitzung zur Lage in Griechenland. Neben Kanzlerin Angela Merkel sprechen auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Finanzminister Wolfgang Schäuble. Medienberichten zufolge ist auch Bundesbank-Präsident und EZB-Ratsmitglied Jens Weidmann zu Gast. n-tv überträgt live

+++ 12:44 Medien: Tsipras will zum Volk sprechen +++
Ist die griechische Regierung eingeknickt oder pokert sie immer noch? Medienberichten zufolge will sich Premier Alexis Tsipras in Kürze in einer Fernsehansprache ans griechische Volk wenden.

 

 

+++ 12:15 "Dear Managing Directors ..." - Der Tsipras-Brief zum Nachlesen +++
Hier der jüngste Vorstoß aus Athen. Ob dieser Brief Geldgeber und Griechenland einer Lösung näher bringen, ist fraglich. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat bereits abgewunken. Am Nachmittag beraten die Euro-Minister. (Zum Lesen zwei Mal auf den Brief klicken.)

 

+++ 11:54 Schäuble: "Tsipras-Brief schafft keine Klarheit" +++
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat den Eingang eines neuen Schreibens aus Athen bestätigt. Den Hoffnungen auf eine baldige Einigung im Schuldenstreit versetzte er in der Pressekonferenz zum Bundeshaushalt allerdings einen Dämpfer. Der zweite Brief des griechischen Premiers Alexis Tsipras schaffe keine Klarheit. "Was abzulehnen, was anzunehmen, ist nicht mehr existent", sagte Schäuble. "Wir sind heute in einer völlig anderen Situation. Im Augenblick gibt es keine Grundlage für seriöse Maßnahmen."

Durch das Taktieren der griechischen Regierung ist das zweite Hilfspaket der europäischen Geldgeber ausgelaufen. Hinzu kommt, dass Athen eine Kreditrate an den IWF schuldig geblieben ist. "Wir sind in einer schwierigen Situation. Griechenland ist in einer schwierigen Situation", sagte Schäuble weiter.

+++ 11:08 Hoffnung auf Einigung mit Athen - Tsipras akzeptiert angeblich Rettungsauflagen +++
Laut "Financial Times" (FT) ist der griechische Premier Alexis Tsipras grundsätzlich bereit, die Bedingungen der Geldgeber anzunehmen. Wie die britische Zeitung berichtet, hat das Büro von Tsipras noch am Dienstagabend an alle führenden Mitglieder der Europäischen Kommission, des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Europäischen Zentralbank (EZB) einen entsprechenden Brief geschickt. Der Brief läge der FT vor, heißt es. Danach ist die griechische Regierung bereit, nahezu alle Reformvorgaben, die am Wochenende auf dem Tisch gelegen haben, mit nur wenigen Änderungen anzunehmen.

Der deutsche Aktienmarkt reagiert euphorisch auf die Nachricht. Einige Händler auf dem Parkett äußern sich jedoch auch skeptisch. "Das ist nur die eine Schlagzeile, nach der Tsipras die Reformauflagen billigen will", sagt einer. Die Verlässlichkeit von Tsipras sei zuletzt sehr niedrig gewesen. "Vielleicht kriegen die nur das Referendum nicht hin", ergänzt ein anderer. Die Eurominister werden den neuen Vorschlag aus Athen in einer Telefonschalte um 17:30 Uhr diskutieren.

+++ 10:55 EZB-Ratsmitglied Weidmann nimmt an Kabinettssitzung teil +++
Laut Reuters wird Bundesbankpräsident Jens Weidmann zu Gast bei der heutigen Kabinettssitzung sein. Weidmann gilt als vehementer Gegner der EZB-Politik. Den Beschluss der Zentralbank, die Notfallkredite für Griechenlands Banken aufrechtzuerhalten, hat er abgelehnt. Er selbst ist Mitglied des EZB-Rates. Der Bundestag diskutiert heute in einer zweistündigen Sondersitzung zur Lage in Griechenland.

+++ 10:22 Schuldenkrise versetzt griechischer Industrie einen Dämpfer +++
Wegen der Ungewissheit über den Verbleib Griechenlands in der Eurozone gerät die Industrie des Landes immer stärker unter Druck. Die Produktion schrumpfte im Juni so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr. Der Einkaufsmanagerindex fiel laut Markit-Institut um 1,1 auf 46,9 Punkte. Ab 50 Zähler signalisiert das Barometer Wachstum. Bis auf Griechenland verzeichnen alle von der Umfrage erfassten Länder der Eurozone Wachstum.

+++ 10:10 Ratingagentur Fitch stuft Athen herab +++
Wieder ein gesenkter Daumen über Griechenland: Nach Standard & Poor's stufte auch Fitch die Bonität des Landes eine Stufe runter. Mit der Note "CC" nach zuvor "CCC" befinden sich die Anleihen des Landes damit auf noch tieferem "Ramschniveau". Die Analysten warnten zugleich vor einem möglichen ungeplanten Austritt aus der Eurozone. Auch einen Zahlungsausfall gegenüber privaten Gläubigern halten sie für denkbar.

+++ 9:57 Frankreich drängt auf Einigung vor Referendum +++
Der französische Finanzminister Michel Sapin dringt auf eine Einigung zwischen Griechenland und seinen Gläubigern noch vor dem für Sonntag angesetzten Referendum. Es sei aber sehr schwierig, die kleineren EU-Länder für ein Entgegenkommen zu gewinnen, da diese selbst harte Reformen hinter sich hätten und dies nun auch von Griechenland verlangten. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte dagegen zuletzt betont, erst nach dem geplanten Referendum wieder zu verhandeln.

Alles fürs Referendum: Bis Sonntag wird durchgeschraubt ...

Alles fürs Referendum: Bis Sonntag wird durchgeschraubt ...

(Foto: AP)

+++ 9:32 Vorbereitungen für Sonntag laufen auf Hochtouren +++
Damit das Referendum am Sonntag stattfinden kann, muss es jetzt schnell gehen. In einem Lager in der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki werden Wahlurnen aufgebaut.

+++ 9:24 Eurogruppe berät erst am Nachmittag +++
Die Eurogruppe wird ihre Telefonkonferenz zu Griechenland laut einem Sprecher von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem um 17.30 Uhr beginnen. Das ist sechs Stunden später als zunächst geplant. Aus Athen werden neue Vorschläge für ein Spar- und Reformpaket erwartet.

+++ 9:22 Kein Hellas-Blues: Dax gewinnt zum Start 1,0% +++
Nach einem Kurseinbruch des Dax von mehr als 500 Punkten seit Wochenbeginn stehen die Zeichen auf Erholung. "Eine gewisse Ruhe hat sich über die Märkte gelegt", sagt Chris Weston von IG Markets. Es mache sich eine "womöglich unangebrachte Stimmung" breit. Das Referendum in Griechenland könne positiv ausgehen.

+++ 9:01 Nur noch 20 Euro pro Tag? Banken geht angeblich Geld aus +++
Die griechische Notenbank prüft angeblich, den maximalen Auszahlungsbetrag am Geldautomaten auf 20 Euro am Tag zu senken. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" ohne Angaben von Quellen. Im Moment können Griechen, die eine Geldkarte besitzen, noch maximal 60 Euro abheben. Die Barreserven der Banken sollen so gestreckt werden, dass das Geld bis Sonntag reicht.

"Die griechischen Banken stehen unmittelbar vor dem Kollaps", sagte Felix Hufeld, Präsident der deutschen Finanzaufsicht Bafin, am Montagabend vor Journalisten. Die Institute von Thessaloniki bis Kreta hätten kaum noch Zugang zu frischem Geld. Über die Solvenz der griechischen Banken wird seit Monaten gerätselt.

+++ 8:42 Ökonom: "Grexit wird zur Klassenfrage +++
Der Chefökonom Simon Schmid der Schweizer Handelszeitung warnt davor, dass die griechische Gesellschaft auseinanderdriftet: 

+++ 8:27 Umfrage: Zahl der Reformgegner schrumpft +++
Fünf Tage vor dem Referendum nimmt die Zahl der Reformgegner in Griechenland offenbar ab. In einer Umfrage des Instituts ProRata gaben 54 Prozent der Befragten an, am Sonntag gegen die Vorschläge der Geldgeber stimmen zu wollen. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich aber noch ein anderes Bild: Unter den Befragten, die vor der vorübergehenden Schließung der griechischen Banken befragt wurden, liegt der Anteil der Nein-Stimmen bei 57 Prozent, 30 Prozent wollten demnach die Reformen befürworten. Nach den Banken-Schließungen und der Einführung von Kapitalverkehrskontrollen sprachen sich dagegen nur noch 46 Prozent gegen die Sparpläne aus, 37 waren dafür.

+++ 7:53 Unermüdliche Demonstranten am Syntagma-Platz: "Wir müssen kämpfen" +++
Der Syntagma-Platz vor dem griechischen Parlament in Athen erwacht am Morgen zu neuem Leben. Versprenkelte Demonstranten fordern, den Geldgebern im Referendum am Sonntag die Rote Karte zu zeigen. 

Am späten Dienstagabend hatten 20.000 Menschen vor dem Parlament in Athen gegen den griechischen Regierungschef Alexis Tsipras demonstriert. "Tsipras hau ab! Tsipras hau ab!", war zu hören. "Er treibt unser Land in den Selbstmord", rief einer der Demonstranten.

+++ 7:47 Pensionäre stehen Schlange vor Banken +++
Pensionäre, die keine Geldkarten besitzen, stehen bereits am frühen Morgen vor den noch geschlossenen Türen der Banken an, um einen Teil ihrer Pensionen abzuholen. 1000 Geldhäuser werden bis Freitag ausschließlich für Ruheständler ihre Türen öffnen. Sie bekommen maximal 120 Euro ausgezahlt.

+++ 7:30 Das sind die Länder, die IWF-Raten schuldig geblieben sind +++
Dadurch, dass Griechenland die IWF-Kreditrate schuldig geblieben ist, hat es sich in den Club der afrikanischen Schuldenländer Somalia, Sudan und Simbabwe eingereiht. Nur diese vier Länder sind beim Internationalen Währungsfonds im Zahlungsrückstand.

Eine Klausel in der IWF-Charta erlaubt zwar theoretisch die Verschiebung der Ratenrückzahlung um bis zu fünf Jahre. In der Geschichte des IWF geschah dies aber erst zwei Mal: 1982 bekamen Nicaragua und Guyana eine Gnadenfrist. Wie der IWF nun mit Griechenland weiter verfährt, ist offen.

+++ 7:23 Im Schuldendrama gibt es heute wieder wichtige Termine +++

  • Ab 11:30 Uhr beraten die Finanzminister der Eurozone wieder einmal telefonisch darüber, wie eine Staatspleite Griechenlands noch abgewendet werden kann. Aus Athen werden neue Vorschläge für ein Spar- und Reformpaket erwartet.
  • Außerdem debattiert der Bundestag ab 13 Uhr in einer zweistündigen Sondersitzung über die Lage. Neben Kanzlerin Angela Merkel werden auch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und Finanzminister Wolfgang Schäuble sprechen. Sonntag soll sich die griechische Bevölkerung in einem Referendum für oder gegen das Angebot der Geldgeber entscheiden.
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(Foto: Offizelle Website Athen)

+++ 6:44 Countdown zum Referendum: Athen startet offizielle Website +++
Eine offizielle Website der griechischen Regierung zum Referendum soll den Griechen bei ihrer Entscheidung am Wochenende helfen. Auf der Seite tickt ein Countdown.

Unter dem Stichwort "Info & Infographics" gibt es die Daten zu den Hintergründen der Volksbefragung. Im Sinne der Regierungsmeinung liefern die Grafiken Argumente gegen die Austeritätspolitik der Geldgeber. Prominent: Zahlen zu den seit 2010 gestiegenen Zahlen von Depressionsfällen und Suiziden. Außerdem Angaben dazu, dass sich die Gruppe der Menschen ohne Krankenversicherung verfünffacht habe.

+++ 6:13 Wagenknecht für Referendum in Deutschland +++
Die designierte Linken-Vorsitzende Sahra Wagenknecht wünscht sich auch in Deutschland eine Volksabstimmung über die Euro-Rettungspolitik. "Schließlich sind wir es, die bezahlen", sagte Wagenknecht der "Passauer Neuen Presse".  Sie hofft, dass die Griechen den Vorschlag der Geldgeber am Sonntag ablehnen. "Das Paket, das EU-Kommission, IWF und EZB vorgeschlagen haben, ist die Fortsetzung genau der falschen Politik, die seit fünf Jahren in Griechenland gemacht wird", sagte sie weiter. Von einem Nein zur Verlängerung des Rettungspakets würden auch die deutschen Steuerzahler profitieren.

+++ 4:32 Eurogruppe erwartet neue Vorschläge aus Athen +++
Neue Runde im Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Geldgebern: Die Finanzminister der Eurogruppe wollen am Mittwochvormittag (11.30 Uhr MESZ) erneut über die verfahrene Lage in dem pleitebedrohten Krisenland sprechen. EU-Diplomaten erwarten neue Spar- und Reformvorschläge der Regierung in Athen. Griechenland ist seit Mitternacht offiziell "in Zahlungsverzug".

Eine Frist zur Rückzahlung ausstehender Verpflichtungen an den Internationalen Währungsfonds ließ die griechische Regierung ungenutzt verstreichen. Das zweite Hilfsprogramm der europäischen Partner lief zum Monatsende aus. Die Banken des Landes bleiben bis zur kommenden Woche geschlossen. Griechenland steht aktuell - trotz seines enormen Schuldenbergs im Staatshaushalt - ohne finanzielle Hilfen da.

+++ 3:48 Österreich glaubt nicht an den Grexit +++
Der österreichische Finanzminister Hans Jörg Schelling schätzt die Wahrscheinlichkeit eines "Grexit" eigenen Angaben zufolge als nicht sehr hoch ein. Ein solcher Schritt sei gar nicht möglich, denn dann müsste Griechenland einen Austrittsantrag aus der EU stellen. Die griechische Regierung habe aber bislang immer betont, dass Griechenland einen Austritt nicht anstrebt. Schelling ist als Finanzminister des Euro-Mitglieds Österreich eng in die Verhandlungen zur Rettung Griechenlands eingebunden.

+++ 1:40 Schelling: Tsipras verlangt Unmögliches +++
Eine Absage des Referendums steht in Griechenland offenbar gar nicht zur Debatte. Finanzminister Yanis Varoufakis stellte nach Angaben seines österreichischen Kollegen Hans Jörg Schelling (ÖVP) nicht eine Absage der für Sonntag geplanten Volksbefragung in Aussicht, sondern lediglich eine "Ja"-Empfehlung der griechischen Regierung für die Abstimmung. Dies sollte in dem Fall geschehen, dass die EU-Finanzminister den neuen Vorschlägen Griechenlands zustimmten, sagte Schelling im österreichischen Fernsehen.

Das Referendum abzusagen, "würde nicht schaden", so der Minister. Die Sorge sei, dass niemand verstehe, worüber überhaupt abgestimmt werde. Er hoffe, dass Vernunft einkehre. "Wenn die griechische Regierung empfiehlt, 'Ja' zu stimmen, wäre es genauso hilfreich, wie wenn es nicht stattfindet."

Am Mittwoch werde die Eurogruppe weiter beraten, so Schelling. Was Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras zuletzt brieflich gefordert habe, entspreche nicht den Vereinbarungen und sei auch nicht machbar. Alle Finanzminister müssten sich dafür Genehmigungen holen. Ein Kredit aus dem Sicherheitsmechanismus innerhalb von Stunden sei also gar nicht möglich, sagte Schelling.

+++ 0:37 IWF: Griechenland in Zahlungsverzug +++
Das Euro-Mitglied Griechenland ist als erstes Industrieland der Welt beim Internationalen Währungsfonds in Zahlungsverzug geraten. Der IWF bestätigte am Abend nach einer Sondersitzung der IWF-Spitze, dass Athen die fällige Kreditrate von 1,5 Milliarden Euro nicht fristgerecht überwiesen habe. Zuvor hatte sich die griechische Regierung noch um eine Fristverlängerung bemüht.

"Ich bestätige, dass die fällige Rückzahlung von 1,2 Milliarden Dollar (rund 1,5 Milliarden Euro) Griechenlands an den IWF nicht eingegangen ist", teilte IWF-Sprecher Gerry Rice mit. Griechenland könne erst dann mit weiteren Finanzmitteln aus den Töpfen des IWF rechnen, wenn die überfällige Rate beglichen sei.

+++ 0:09 Währungsfonds tagt in Washington +++
Am Hauptsitz des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Washington sitzen zur Stunde die Mitglieder des Exekutivrats zusammen, um in einer Sondersitzung über den jüngsten Antrag Griechenlands zu beraten. Die Sitzung begann am späten Nachmittag (Ortszeit US-Ostküste, 22.30 Uhr MESZ). Eine Entscheidung steht noch aus.

IWF-Chefin Christine Lagarde hatte in den vergangenen Wochen eine Fristverlängerung für Athen klar ausgeschlossen. Allerdings würde eine Klausel in der Charta des Währungsfonds theoretisch die Verschiebung der Rückzahlung um bis zu fünf Jahre erlauben. In der Geschichte des IWF geschah dies aber erst zwei Mal: Nicaragua und Guyana bekamen beide im Jahr 1982 eine Gnadenfrist gewährt.

+++ 0:00 Athen versäumt die Frist +++
Punkt 12.00 Uhr Mitternacht (MESZ) ist für Griechenland die Frist zur Rückzahlung von rund 1,6 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) abgelaufen. Wenige Stunden zuvor hatte die Regierung in Athen noch um eine weitere Stundung gebeten. Falls der Exekutivrat des IWF - der rund 188 Mitgliedsstaaten repräsentiert - hart bleibt, könnte der Währungsfonds noch in der Nacht den Zahlungsverzug feststellen. Griechenland wäre damit offiziell pleite.

Griechenland ist damit das erste Industrieland, das seine Schulden beim IWF nicht rechtzeitig begleicht. Derzeit sind lediglich Länder wie Somalia, Sudan und Simbabwe beim Währungsfonds im Zahlungsrückstand.

Hinweis: Die Entwicklungen des Vortages finden Sie hier. Eine Übersicht zu den Ereignissen der vergangenen Tage können Sie im Liveticker vom Montag, 29. Juni, Sonntag, 28. Juni 2015 und Samstag, 27. Juni 2015 nachlesen.

Quelle: ntv.de, sla/ddi/mmo/AFP/dpa/rts

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