Politik

Aus Angst vor Polizeigewalt Schwarzer US-Bürger beantragt Asyl in Kanada

Gelobtes Land? Toronto im Sonnenaufgang.

Gelobtes Land? Toronto im Sonnenaufgang.

(Foto: REUTERS)

Für seinen Asylantrag in Kanada kann der US-Amerikaner Kyle Canty auf eigene Erfahrungen verweisen. Von einem juristischen Erfolg kann er kaum ausgehen. Doch die Geste eignet sich, auf das Bedrohungsgefühl hinzuweisen, wenn man der Polizei im eigenen Land nicht mehr traut.

Wegen der Polizeigewalt in den USA gegen Schwarze hat ein US-Bürger in Kanada Asyl beantragt. Er fürchte, in seinem Heimatland von der Polizei getötet zu werden, weil er Schwarzer ist, gab der 30-jährige Kyle Lydell Canty laut der kanadischen Flüchtlingsbehörde zur Begründung für sein Asylersuchen an. Demnach legte der Mann eine ganze Reihe von Beweisstücken vor, darunter Medienberichte und Videos über seine Auseinandersetzungen mit Polizisten in den USA. Asylanträge von US-Bürgern haben in Kanada allerdings praktisch keine Aussicht auf Erfolg.

"Ich habe Angst um mein Leben, weil ich schwarz bin", soll der Flüchtling Canty bei einer Anhörung der kanadischen Behörden dem Sender CBC zufolge gesagt haben. Dies sei eine wohlbegründete Angst, habe der Mann betont und auf verschiedene Fälle von tödlichen Schüssen durch Polizisten auf Schwarze in den USA verwiesen.

In den USA kommt es immer wieder zu Polizeigewalt gegen Schwarze, die viele als rassistisch motiviert ansehen. Zuletzt hatte ein Fall an einer Schule im Bundesstaat South Carolina für Empörung gesorgt. Dort hatte ein weißer Polizist eine schwarze Schülerin am Nacken gepackt, sie zu Boden gestoßen und anschließend durch den Klassenraum gezogen. Erst kürzlich waren bei einer Protestaktion in New York die Namen von 250 Männern, Frauen und Kindern vorgelesen worden, die seit den 1990er-Jahren durch Polizisten getötet wurden.

Quelle: ntv.de, dka/AFP

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