Sport

"Der Schnee war voller Blut" Peiffers Sturz überschattet WM-Generalprobe

Kurz vor Schluss passierte das Unglück: Arnd Peiffer stürzt in der Biathlon-Verfolgung von Presque Isle/Maine schwer, die TV-Bilder lassen Schlimmes befürchten. Er kann sich zwar bewegen, wird aber dann ins Krankenhaus gebracht.

Großes Pech für Arnd Peiffer (Archivbild).

Großes Pech für Arnd Peiffer (Archivbild).

(Foto: imago/Kosecki)

Als Trainer Andi Stitzl seinen Schützling Arnd Peiffer schwer verletzt im Schnee liegen sah, war er fassungslos. "Der Schnee war voller Blut. Ich war völlig schockiert", berichtete der Männer-Disziplintrainer am Freitag nach dem schlimmen Sturz des Staffel-Weltmeisters. Peiffer war bei der WM-Generalprobe im US-amerikanischen Presque Isle in der Verfolgung in einer Abfahrt auf einer Eisplatte zu Fall gekommen, durchschlug den provisorischen Fangzaun und knallte fast ungebremst mit dem Kopf voran gegen einen Baum.

"Ich habe erst einmal den Kopf stabilisiert, das war das Wichtigste", sagte Stitzl, der als einer der ersten zum Unfallort geeilt war, der ARD. Im letzten Einzelrennen vor der WM in drei Wochen in Oslo zog sich der 28-Jährige eine Gehirnerschütterung und blutige Schürfwunden im Gesicht zu. Nachdem Peiffer zunächst benommen liegen blieb, war Schlimmes zu befürchten. Nach ein paar Minuten konnte er sich bewegen und angelehnt an den Baum hinsetzen, zitterte aber angesichts des Schocks. Danach legten ihm Sanitäter eine Halsmanschette an. Er wurde dann auf einer Trage festgeschnallt und in ein Krankenhaus gebracht. Dort konnte Peiffer bereits mit seinen Eltern in Deutschland telefonieren und sich an den Unfall erinnern. Ob sein WM-Start in Gefahr ist, ist derzeit unklar.

"Von einem Fangzaun kann man da aber auch nicht sprechen", mahnte Stitzl. Das "Zäunchen" milderte nichts von der Wucht des Sturzes ab. Angesichts der Dramatik um Peiffer war beim Sieg des Franzosen Martin Fourcade das Ergebnis für die deutschen Skijäger, die insgesamt sehr schlecht schossen, völlig in den Hintergrund gerückt.

"Ich habe ihn im Eck liegen sehen"

Es einte alle die Sorge um Peiffer, der zum Zeitpunkt seines Sturzes trotz eisiger Temperaturen von minus 16 Grad als bester Deutscher auf Kurs Top Ten lag. "Ich habe ihn im Eck liegen sehen. Das ist erstmal erschreckend", sagte Benedikt Doll. Er wurde als Zwölfter bester Deutscher, hatte aber aufgrund von zu vielen Schießfehlern wie seine Kollegen keine Chance auf eine Top-Platzierung. Und Lesser (13.) meinte: "Arnd war vor mir aus dem Schießstand rausgelaufen, und da sah er richtig gut aus. Und mit einmal liegt er da reglos in der Ecke. Da hatte man Angst, ob da vielleicht nicht ein bisschen mehr passiert ist."

Weil der gesundheitlich leicht angeschlagene Simon Schempp am Freitag bereits ohne einen Einsatz nach Hause flog, hat Bundestrainer Mark Kirchner für die Staffel-WM-Generalprobe am Samstag nur noch Lesser, Doll, Andreas Birnbacher und Daniel Böhm zur Verfügung.

Für die Damen, bei denen die Top-Läuferinnen Laura Dahlmeier, Franziska Hildebrand und Maren Hammerschmidt fehlten und stattdessen zu Hause trainieren, war es nach ihren schwachen Sprint-Ergebnisse im Jagdrennen ohnehin nur um Ergebniskorrektur gegangen. Staffel-Weltmeisterin Franziska Preuß lief beim erneuten Sieg der Tschechin Gabriela Soukalava auf Rang 14. Sie verbesserte sich um 22 Ränge. Luise Kummer (35), Miriam Gössner (41) und Karolin Horchler (42) enttäuschten hingegen. Wegen einer vorhergesagten Kältewelle wurde die Damen-Staffel von Sonntag auf Samstag vorverlegt.

Quelle: ntv.de, Sandra Degenhardt, dpa

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