Politik

Trump kritisiert Nordkorea US-Student Otto Warmbier ist tot

Der 22-Jährige liegt im Koma, als er vor wenigen Tagen aus der Haft in Nordkorea in sein Land zurückgebracht wird. Nun ist er tot. Sein Aufenthalt in Nordkorea war für den US-Studenten Otto Warmbier nur ein Zwischenstopp, der ihn letztendlich das Leben kostete.

Der US-Student Otto Warmbier, der vor wenigen Tagen aus einer 17 Monate dauernden Haft in Nordkorea zurückgekehrt war, ist tot. Er sei in einem Krankenhaus in seiner Heimatstadt Cincinnati im Bundesstaat Ohio gestorben, teilte seine Familie, die schwere Vorwürfe gegen die Regierung in Pjöngjang erhebt, in einem Statement mit. "Die schreckliche qualvolle Misshandlung, die unser Sohn in den Händen der Nordkoreaner erdulden musste, hat leider kein anderes als dieses traurige Ende zugelassen."

Otto Warmbier wird am 15. Juni 2017 in sein Land zurückgebracht - im Koma.

Otto Warmbier wird am 15. Juni 2017 in sein Land zurückgebracht - im Koma.

(Foto: AP)

Der 22-Jährige hatte nach Darstellung von Ärzten während seiner Zeit in Nordkorea schwere Schädigungen am Gehirn erlitten. Er war im Wachkoma liegend in die USA zurückgebracht worden. Er konnte zwar die Augen öffnen und blinzeln, es gab aber keine Anzeichen, dass er auf Sprache oder Aufforderungen reagieren konnte. 

Propagandaplakat im Hotel

Warmbier war im Januar 2016 in Nordkorea festgenommen und im März zu 15 Jahren Straflager verurteilt worden. Das kommunistische Regime in Pjöngjang warf ihm Straftaten gegen den nordkoreanischen Staat vor. Konkret soll er in einem Hotel ein Plakat von der Wand gerissen haben, um es als "Souvenir" mitzunehmen, während er sich auf einer Gruppenreise befand, bei der Nordkorea nur ein Zwischenstopp sein sollte.

Der 22-Jährige verbrachte 17 Monate in Nordkorea, ehe er am Dienstag vergangener Woche in die USA zurückgebracht wurde. Vorausgegangen waren intensive diplomatische Bemühungen von US-Außenminister Rex Tillerson und dem schwedischen Außenministerium, das die Interessen der USA in Nordkorea vertritt. Nordkorea brachte "humanitäre Gründe" für die Freilassung Warmbiers an.

Die Eltern erfuhren eine Woche vor der Rückkehr, dass ihr Sohn seit fast 15 Monaten im Koma liegt. Die Begründung der nordkoreanischen Seite, er sei an Botulismus erkrankt und nach Einnahme einer Schlaftablette nicht mehr aufgewacht, halten sie für nicht glaubwürdig. Die Ärzte wollten nicht über die Hintergründe der Verletzungen spekulieren.

Trump kritisiert nordkoreanische Regierung scharf

US-Präsident Donald Trump hat Nordkorea nach dem Tod des US-Studenten Otto Warmbier scharf kritisiert. Die Regierung in Pjöngjang sei ein "brutales Regime", sagte Trump während einer Veranstaltung im Weißen Haus am Montagabend. Es seien "schlimme Dinge" passiert, aber immerhin sei es gelungen, Warmbier noch "nach Hause zu seinen Eltern" zu holen. Der Familie übermittelte Trump in einem Schreiben sein "tiefes Beileid".

Zuletzt befanden sich nach Angaben von US-Außenminister Rex Tillerson noch drei weitere US-Amerikaner in Nordkorea in Gewahrsam. Über ihre Lage würden mit der Regierung in Pjöngjang Gespräche geführt, hatte Tillerson bei der Freilassung Warmbiers erklärt. Die US-Behörden raten ihren Bürgern dringend von Reisen nach Nordkorea ab. In dem Land würden drakonische Strafen für Dinge verhängt, die in den USA nicht als Straftaten bekannt sind, sagte eine Sprecherin Tillersons in der vergangenen Woche.

Quelle: ntv.de, jaz/dpa

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