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Peter Stöger ist schon da Borussia Dortmund feuert Trainer Bosz

Der Ballspielverein Borussia 09 Dortmund entlässt Trainer Peter Bosz. Das teilt der Fußball-Bundesligist nach dem 1:2 gegen Bremen mit. Ab sofort betreut der jüngst in Köln entlassene Peter Stöger die Mannschaft, die seit acht Ligaspielen nicht mehr gewonnen hat.

Bundesligist Borussia Dortmund trennt sich nach nicht einmal einem halben Jahr von seinem Trainer Peter Bosz. Das teilt das börsennotierte Fußballunternehmen nach der 1:2-Niederlage am Samstag gegen den bis dahin Tabellenvorletzten SV Werder Bremen mit. Ab sofort übernimmt der erst vor acht Tagen beim 1. FC Köln entlassene Peter Stöger die Mannschaft. Der Österreicher erhält einen Vertrag bis zum Ende der Saison.

Neuer Klub, neues Glück? Peter Stöger.

Neuer Klub, neues Glück? Peter Stöger.

(Foto: AP)

Bosz, einst erfolgreich bei Ajax Amsterdam, ist nach Carlo Ancelotti (FC Bayern), Alexander Nouri (Bremen), Andries Jonker (VfL Wolfsburg) und Stöger (Köln) bereits der fünfte Bundesliga-Trainer, der in der laufenden Saison vorzeitig seinen Platz räumen musste. Der BVB hat seit mittlerweile acht Ligaspielen nicht mehr gewonnen und hat sich mit zwei Punkten aus sechs Partien in der Champions League irgendwie in die Europaliga gemogelt. Allerdings steht der Klub als Titelverteidiger immerhin im Achtelfinale des DFB-Pokals. Da geht's allerdings am Mittwoch, 20. Dezember, zum FC Bayern. Einziger Sieg in den vergangenen 13 Spielen war das 5:0 in der zweiten Pokalrunde beim Drittligisten Magdeburg.

Nun sagte Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: "Wir haben am Samstagabend in einem Gespräch mit Peter Bosz entschieden, ihn freizustellen. Es war sehr emotional, gleichzeitig aber sehr stilvoll." Der nun Ex-Trainer habe die Nachricht "mit sehr viel Stil aufgenommen. Wir sind im allerbesten Einvernehmen auseinandergegangen". Erst danach habe er Stöger angerufen. "Wir sind unglaublich dankbar, dass er bereit war, uns in dieser unglaublichen Situation zu helfen. Er hat noch nicht mal einen Vertrag unterschrieben."

"Wir sind unglaublich dankbar"

Stöger bestätigte diese Version: "Für mich selbst logischerweise ist es eine überraschende Situation, aber eine außergewöhnliche Möglichkeit. Ich freue mich riesig darauf, Trainer bei dieser Mannschaft sein zu dürfen. Ich gehe diese Geschichte mit sehr viel Freude und vielen Emotionen an." Er war, wie er berichtete, erst an diesem Sonntagmorgen von Wien nach Deutschland zurückgeflogen. Nun soll Stöger bis zum 30. Juni 2018 beim BVB retten, was zu retten ist. Dass nur eine Woche zwischen seiner Demission in Köln und der neuen Aufgabe liegt, sei kein Problem: "Es ist ja nicht so, dass ich ausgebrannt oder leer gewesen wäre."

Stöger soll ab dem nächsten Ligaspiel am Dienstag (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) beim FSV Mainz die von den Chefs vehement geforderte, von seinem Vorgänger über Wochen aber vergeblich versuchte Trendwende einleiten: "Eine solch extreme Situation mit 19 Punkten aus den ersten sieben Spielen und dann nur noch drei aus den nächsten acht haben wir auch noch nicht erlebt. Er soll jetzt erst einmal Punkte holen, das ist das entscheidende Thema", sagte Watzke. Auf die Frage, ob danach schon wieder ein neuer Trainer kommt, beschied er: "Wir haben ja lange keine Erfahrung mehr damit, mitten in einer Saison einen Trainer zu wechseln. In Stein gemeißelt ist aber gar nichts. Für beide Seiten war wichtig, sich zunächst bis zum 30. Juni zueinander zu bekennen."

Zuvor hatten unter anderem der "Kicker" und die "Bild"-Zeitung spekuliert, Hoffenheims Julian Nagelsmann sei bei den Borussen zur neuen Spielzeit ein Thema. Dazu gaben Watzke und Sportdirektor Michael Zorc keinen Kommentar ab. Die beiden hatten sich nach der Heimniederlage gegen Bremen mit Kapitän Marcel Schmelzer, Nuri Sahin und Marco Reus aus dem Mannschaftsrat am späten Samstagabend in der Dortmunder Geschäftsstelle zu einer Krisensitzung getroffen - und sich gegen Bosz entschieden.

Zuvor hatte sich Schmelzer direkt nach der Partie den Journalisten gestellt. Dabei fand er mehr als deutliche Worte: "Was wir heute geboten haben, ist eine absolute Frechheit", polterte der Verteidiger, "das ist ja Wahnsinn. Wir verkünden tagelang, dass wir gegen Werder Bremen die Wende schaffen wollen und liefern dann so eine Leistung ab. Die Leute draußen müssen doch denken, der labert doch immer das Gleiche. Das war richtig kacke. Der Trainer ist die ärmste Sau!"

Quelle: ntv.de, sgi/dpa/sid

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