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Krimi gegen Mazedonien Handballer verschenken EM-Gruppensieg

Das Unentschieden gegen Mazedonien war für die deutschen Handballer kein Grund zur Freude.

Das Unentschieden gegen Mazedonien war für die deutschen Handballer kein Grund zur Freude.

(Foto: dpa)

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft beendet die Vorrunde bei der Europameisterschaft in Kroatien zwar ungeschlagen, aber trotzdem enttäuschend: Gegen Mazedonien spielt der Titelverteidiger nur Unentschieden. Schuld ist die schwache Offensive.

Die deutschen Handballer ziehen nur als Gruppenzweiter in die Hauptrunde der EM in Kroatien ein. Im abschließenden Gruppenspiel kam der Titelverteidiger nicht über ein 25:25 (12:11) gegen Mazedonien hinaus. Dadurch verringerten sich bereits vor dem Start in die nächste Turnierphase die Chancen auf den Einzug ins Halbfinale.

Statt sich drei Tage zu erholen, müssen die Bad Boys bereits am Freitag gegen Tschechien ran. Weitere Gegner in der nächsten Turnierphase sind Olympiasieger Dänemark am Sonntag und Vize-Europameister Spanien am kommenden Mittwoch. Alle drei gegner weisen wie die DHB-Auswahl 2:2 Punkte auf. Mazedonien führt mit 3:1 Zählern, Slowenien ist Letzter (1:3).

Neben den überzeugenden Torhütern Andreas Wolff und Silvio Heinevetter zeigte vor allem Steffen Weinhold mit sieben Treffern eine starke Leistung. Ansonsten ließ die DHB-Auswahl vor 6500 Zuschauern in der Arena Zagreb vor allem in der Offensive vieles vermissen. Zwar war die Stimmung trotz erneuter Überzahl der gegnerischen Fans nicht so hitzig wie im Slowenien-Spiel, überzeugend agierte die DHB-Auswahl zunächst nicht. Im Angriff spielte der Europameister ohne Ideen und profitierte bei seinen ersten Treffern zumeist davon, dass kein Torhüter im mazedonischen Gehäuse stand. Immer wieder setzten die Mazedonier im Angriff auf den siebten Feldspieler, machten mit Ball aber zahlreiche Fehler - sodass Tobias Reichmann oder Patrick Wiencek aus der Distanz ins leere Tor warfen.

Rückkehrer Lemke überzeugt

Ansonsten ließ es Prokops Mannschaft an Kreativität vermissen. Der Bundestrainer hatte diesmal zwar Steffen Fäth schon früh als Spielmacher eingesetzt. Im Aufbau aber haperte es an Tempo und Variabilität. Dass die Mazedonier nicht schon früh deutlich davonzogen lag vor allem am diesmal überragenden Torhüter Andreas Wolff, der zahlreiche Versuche entschärfte, dann wurde auch der zurückgekehrte Abwehrboss Lemke immer stärker.

Es beeindruckte, wie die beiden sich immer wieder gegenseitig pushten. Nach drei Minuten schickte Prokop den 2,10 Meter großen Hünen erstmals auf die Platte, was dem Team im Verlaufe des Spiels eine immer größere Sicherheit gab. Lemke hielt die Defensive zusammen, dirigierte, motivierte - und überzeugte mit seinem aggressiven Abwehrspiel.

Nach  20 Minuten lag die DHB-Auswahl zwar erstmals mit drei Toren (10:7) in Front. Was der Titelverteidiger aber insgesamt im Angriff lieferte, blieb schwach. Reichmann, Wiencek und Co. vergaben etliche gute Möglichkeiten auf eine komfortable Pausenführung. Weil die Mazedonier aus dem Rückraum zudem immer wieder viel zu leicht zum Abschluss kamen, blieb es eng. Womit das DHB-Team fast die gesamte Partie überhaupt nicht zurechtkam, war das unangenehme Spiel des bulligen Kreisläufers Zharko Peshevski.

Zudem bekam der Europameister keine Konsequenz in seine Abschlussaktionen. Da aber auch der später für Wolff eingewechselte Heinevetter überzeugte, verlor Prokops Team zumindest nicht den Anschluss. Mit einer sensationellen Parade bewahrte der Keeper sein Team elf Sekunden vor Schluss vor einer Niederlage.

Den Liveticker meines Kollegen Christoph Wolf zum Spiel finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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