Politik

Bombenanschlag in Düsseldorf Beweise belasten Wehrhahn-Verdächtigen

Der mutmaßliche Bombenleger konnte erst Jahre später gefasst werden. Nun steht er vor Gericht.

Der mutmaßliche Bombenleger konnte erst Jahre später gefasst werden. Nun steht er vor Gericht.

(Foto: dpa)

Im Juli 2000 explodiert an der S-Bahnstation Wehrhahn in Düsseldorf eine Rohrbombe, zehn Menschen werden zum Teil schwer verletzt. Mittlerweile steht ein 51-Jähriger vor Gericht. Gefundene Nazi-Propaganda belastet ihn. Doch der Verdächtige hat eine Erklärung.

Beim mutmaßlichen Wehrhahn-Bombenleger ist bei Durchsuchungen Nazi-Propaganda entdeckt worden. Hakenkreuz-Abzeichen, "White Power"-Aufnäher und Abzeichen einer südafrikanischen Neonazi-Gruppe wurden dem Angeklagten als sichergestellte Beweismittel vom Gericht präsentiert. Auch Angebote für rechtsextreme Musik von Gruppen wie Sturmwehr, Kraftschlag und Störkraft fanden sich bei ihm.

Der 51-Jährige behauptete, bei den Abzeichen handele es sich um "Theatermaterial". Leute hätten in seinem Militaria-Laden auch Sachen zum Verkauf auf Kommission abgegeben. Es wurden aber auch handschriftliche Zettel bei ihm gefunden: "Kommunist raus - wähl' deutsch", "Ausweise mögen käuflich sein, Rasse und Stolz nicht". Der Angeklagte bestreitet die Tat.

Bei dem Bombenanschlag am 24. Juli 2000 am Düsseldorfer S-Bahnhof Wehrhahn waren zehn Menschen verletzt worden, einige von ihnen lebensgefährlich. Ein ungeborenes Baby starb im Mutterleib. Bei den Opfern handelt es sich um überwiegend jüdische Zuwanderer aus Osteuropa.

Der Ex-Soldat steht wegen zwölffachen Mordversuchs vor Gericht. Ihm droht lebenslange Haft. Er soll die Tat aus Fremdenhass begangen haben. Der Prozess hatte vergangene Woche begonnen. Das Düsseldorfer Landgericht hat bis Juli knapp 40 Verhandlungstage für den Indizien-Prozess angesetzt.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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