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Die Deutschen liebten sie, ...
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... die Deutschen hassten sie.
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Romy Schneider liebte Frankreich ...
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... und schien ein geregeltes Leben zu hassen.
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Aber die von Süchten zerstörte ...
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... "Femme fatale" hatte auch bürgerliche Seiten.
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Die Rolle der Kaiserin Elisabeth (1837-1898), die im romantisch verklärten Film ...
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... eine liebevolle Ehe mit Franz Joseph I. führte, war für Romy Schneider Segen und Fluch zugleich.
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Für die in Bayern aufgewachsene Wienerin und Wahl-Französin, die am 23. September 2018 ihren 80. Geburtstag feiern würde, ...
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... war es der Start für eine große Karriere.
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Und der Beginn des Kampfes gegen ein festgelegtes Image.
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Welten liegen zwischen der kokett-fröhlichen jungen Frau, ...
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... die im Film als Prinzessin aus Bayern mit 16 Jahren einen der mächtigsten Herrscher der Welt heiratet, ...
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... und ihrer letzten Rolle als eine von den Nazis verfolgte Animierdame in "Die Spaziergängerin von Sans-Souci".
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Der Streifen sei "das letzte Dokument des viel zitierten 'gebrochenen Herzens', an dem Schneider aus Sicht vieler Fans kurz nach der Premiere starb", befand der "Spiegel".
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Romy Schneider wurde, zehn Monate nach dem Unfalltod ihres Sohnes David, am 29. Mai 1982 im Alter von gerade 43 Jahren tot am Schreibtisch ihrer Wohnung in Paris gefunden.
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Nach ihrem Tod wurden alle publizistischen Schleusen geöffnet.
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Bücher und Artikel thematisierten, was man bis dahin ...
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... "aus Takt oder Angst vor Klagen zurückgehalten hatte: ...
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... ihren Tabletten- und Alkoholkonsum, ...
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... ihre Bisexualität, ...
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... ihre Ausbeutung durch Männer", schreibt ihre Biografin Alice Schwarzer.
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Schwarzer beschreibt die damals wohl berühmteste deutsche Schauspielerin als ...
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... sensibel, ...
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... ernsthaft und ...
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... unsicher.
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Frankreich war der Sehnsuchtsort der hochbegabten, aber nie als Schauspielerin ausgebildeten Schneider.
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"Ich fühle mich zu einem Viertel als Österreicherin ...
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... und zu drei Vierteln als Französin", bekannte sie damals.
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Ihre Liebe zur kunstreichen Grande Nation drückte sich schon bei der Synchronisation der "Sissi"-Filme aus.
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In der ebenfalls höchst erfolgreichen französischen Variante sprach sie ihre Rolle selbst.
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Mit Zuschauerzahlen zwischen 20 und 25 Millionen ist die Trilogie der "Sissi"-Filme eine der erfolgreichsten deutschsprachigen Filmproduktionen.
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Die Deutschen hatten Ende der 1950er-Jahre ein Problem damit, ...
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... dass die von ihnen verehrte Verkörperung der Unschuld ...
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... mit dem skandalumwitterten französischen Schauspieler Alain Delon nach Paris zog.
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"Wir sind die beiden meistbeschimpften Frauen Deutschlands", habe ihr Schneider in einem Interview 1976 gesagt, so die Feministin Schwarzer.
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Zuvor hatte Romy Schneider zusammen mit 374 Frauen im Magazin "Stern" mutig bekannt: "Wir haben abgetrieben".
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Die Beziehung zu Delon scheiterte 1963. Tief betroffen schilderte Schneider: "Da stand ein Rosenstrauß, ...
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... daneben lag ein Zettel, da stand drauf: ...
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.. "Ich bin mit Nathalie nach Mexiko, alles Gute, Alain."
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Und: "Nach der Liebe mit Alain war ich verbraucht, verloren, geschunden."
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Schneider stürzte sich in die Arbeit, ...
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... avancierte in den 1960er- und 1970er-Jahren zum bewunderten Star in Frankreich.
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Dann die Sensation: ...
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... Fünf Jahre nach ihrer Trennung, ...
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... 1968, ...
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... steht - und vor allem liegt - das einstige Traumpaar Schneider-Delon ...
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... wieder gemeinsam vor der Kamera.
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Bei der Verfilmung des vielbeachteten Krimis "Swimmingpool" mit ihrem Ex-Verlobten ...
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... machte Profi Schneider wie immer munter mit.
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In ihr wird es anders ausgesehen haben.
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Sie arbeitet wie besessen weiter.
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Mit Michel Piccoli ...
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... erlangt sie einen weiteren "Traumpaar"-Status.
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In "Die Dinge des Lebens" ...
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... spielt sie 1970 Hélène, seine junge Geliebte. Auch so ein Paar, ...
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... dem kein Happy End beschieden ist.
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Allein von1973 bis 1975 spielte sie in fünf Filmen, ...
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... darunter "Das wilde Schaf",...
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... "Trio Infernal", ...
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... "Die Unschuldigen mit den schmutzigen Händen".
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Für "Nachtblende" ...
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... und "Eine einfache Geschichte" ...
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... erhielt sie den Filmpreis Cesar.
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Insgesamt drehte sie 59 Streifen.
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Regisseur Claude Sautet beschrieb sie so: ...
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... "Sie ist gleichzeitig Gefühl und Spannkraft, ...
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... Panik und ...
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... Heiterkeit."
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1966 heiratete sie den deutschen Regisseur Harry Meyen, ...
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... kehrte vorübergehend nach Deutschland zurück.
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Ihr Sohn David wird geboren.
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Nach der Trennung von Meyen ...
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... sagte sie im Dezember 1975 Ja zu ihrem Privatsekretär Daniel Biasini.
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Ihre Alkohol- und Tablettensucht steigerte sich so, ...
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... dass sie oft in die bretonische Hafenstadt Quiberon zum Entzug fuhr. In "3 Tage in Quiberon" hat 2018 Marie Bäumer die weltberühmte Kollegin gespielt.
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Nach der Beschäftigung mit Schneider ist sie sich sicher: ...
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"Was mich gerührt hat, war, dass sie eigentlich sehr bürgerlich war und sich immer nach einem geregelten Leben gesehnt hat, ..
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... wie jeder Mensch und vor allen Dingen jede Frau", sagt Bäumer.
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Auch Ex-Mann Biasini betont die eher an eine ganz normale Frau erinnernden Züge Schneiders: ...
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... "Sie hing sehr an ihrer Familie, den Kindern, an ihrem Ehemann. (Filmszene aus "César & Rosalie" mit Yves Montand, r.)
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"Sie hatte wirklich nur diese beiden Leidenschaften: den Beruf und die Familie", so Biasini im Interview des Magazins "News".
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Schneider selbst sah sich kritischer: "Ich bin wohl recht unlebbar für mich selbst ...
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... und schon gar für andere."
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Mit einer Szene zementierte die sich vor Einsamkeit fürchtende Schneider ihr Image als "Femme fatale": In einer Talkshow strich sie 1974 dem Bankräuber Burkhard Driest über den Arm und sagte: "Sie gefallen mir, Sie gefallen mir sehr."
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Wir stoßen an auf Romy Schneider, deren Schönheit und Talent auch so lange nach ihrem Tod noch sehr fehlen. (soe/dpa)
Gedenken an Romy Schneider "Sie gefallen mir, Sie gefallen mir sehr"
80 würde Romy Schneider werden. Wenn sie 1982 nicht mit unfassbar jungen 43 Jahren gestorben wäre. Was hätten wir noch alles von ihr sehen können! Wenn man sich länger mit ihr und ihrem Werk beschäftigt, wird einem klar, wie sehr sie fehlt.
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