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"Mega"-WM in Katar wird konkret Fifa stockt Klub-WM auf 24 Teams auf

Die Reform der Klub-WM ist eines der großen Projekte von Fifa-Präsident Gianni Infantino.

Die Reform der Klub-WM ist eines der großen Projekte von Fifa-Präsident Gianni Infantino.

(Foto: picture alliance/dpa)

Fifa-Präsident Gianni Infantino hat seine gewünschte Reform der Klub-WM durchgesetzt. Auf seiner Sitzung in Miami beschließt der Fußball-Weltverband, dass ab 2021 bei dem Turnier 24 statt sieben Mannschaften teilnehmen. Auch eine Aufstockung der Teams bei der WM in Katar ist so gut wie beschlossen.

Nach dreieinhalb Stunden im abgeschotteten Businessbereich des luxuriösen Ritz-Carlton-Hotels konnte Gianni Infantino den Gang zur Pressekonferenz mit einem Siegerlächeln antreten. Gegen den Widerstand aus Europa hat das von dem Schweizer geführte Council des Fußball-Weltverbands FIFA die Reform der Klub-WM beschlossen. Zudem wurde die Aufstockung der WM 2022 in Katar, ebenso eines der Lieblingsprojekte Infantinos, auf den Weg gebracht.

"Sie sehen einen glücklichen Fifa-Präsidenten", sagte Infantino: "Ich bin immer glücklich, aber heute besonders. Nicht für mich, sondern für den Weltfußball. Wir haben einige wichtige Beschlüsse gefasst." Das Council, in dem auch DFB-Präsident Reinhard Grindel sitzt, traf in Miami die bedeutende Grundsatzentscheidung für die "Mega"-Endrunde in dreieinhalb Jahren. Wird ein passender Co-Gastgeber in der momentan allerdings krisengeschüttelten Region gefunden, soll der Fifa-Kongress im Juni die Aufstockung absegnen. Die Fifa-Administration wird nun zusammen mit dem katarischen WM-Organisationskomitee eine Beschlussvorlage erstellen.

Infantino warb für schnelle Aufstockung

Als Ausrichter einiger der dann 80 WM-Spiele kommen geographisch vor allem die Nachbarn, Bahrain, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate infrage, die sich mit Katar seit 2017 aber in einer Art kaltem Krieg befinden. Die wirtschaftliche und politische Blockade gegen das Emirat müsste spätestens bis 2022 garantiert aufgehoben sein. Neutrale Partner in der Region wären aktuell Kuwait und Oman.

Die WM 2022 wird vom 21. November bis zum 18. Dezember 2022 gespielt, laut der dem Council vorgestellten Machbarkeitsstudie müsste sich daran auch nichts ändern. Ursprünglich sollte erst die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko mit 48 statt 32 Mannschaften ausgerichtet werden. Infantino hatte in den vergangenen Monaten aber massiv für die frühere Aufstockung  geworben, die zuletzt auch kaum mehr Gegner hatte.

WM "großer Schub für den Fußball"

"Eine WM-Teilnahme ist der Traum vieler Länder auf der Welt und ein großer Schub für den Fußball dort. Deshalb kann ich schon nachvollziehen, dass viele Verbände in der FIFA das 48er-Format wollen", hatte Grindel im Vorgeld gesagt: "Das dürfen wir nicht nur durch die deutsche Brille sehen." Die europäische Sicht auf die Reform der Klub-WM war klar negativ - doch das half nichts. Die sieben Delegierten der Europäischen Fußball-Union (UEFA) waren bei der Entscheidung im  31-köpfigen FIFA-Council zahlenmäßig deutlich unterlegen. Selbst die  Boykott-Androhung der in Europa einflussreichen Klub-Vereinigung ECA ließ die Council-Mehrheit kalt.

"Ich hoffe, dass in den nächsten Wochen auch die Diskussion innerhalb der UEFA Früchte trägt", sagte Infantino: "Die Fifa hat entschieden. Das ist ein Meilenstein in der Geschichte der Fifa." Das neue Turnier mit 24 statt sieben Mannschaften wird im Sommer 2021 zunächst als "Pilotprojekt" ausgetragen. Der Ausrichter steht noch nicht fest, der Confed Cup wird dafür gestrichen. Die Uefa wird acht Spitzenklubs entsenden. Aus Deutschland dürfte Bayern München die besten Chancen auf eine Einladung haben - den Teilnehmern dürften Einnahmen in zweistelliger Millionenhöhe winken.

Laut den Council-Dokumenten werden neben den acht Europäern jeweils drei Vereine aus Asien, Afrika sowie der Region Nord- und  Mittelamerika/Karibik teilnehmen. Südamerika bekommt sechs Startplätze, die ozeanische Konförderation einen. Außer der Uefa hatten sich alle Kontinentalverbände im Vorfeld für die Reform ausgesprochen.

Quelle: ntv.de, jpe/sid

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